Am 18. Februar 2023 zum 37. mal im Groß-Gerauer Wald
Der 37. Frühjahrslauf, dem in den pandemiebestimmten Jahren zwei virtuelle Läufe
vorausgingen, konnte am Fastnachtssamstag endlich wieder mit gewohnt großem
Starterfeld am Woogsdamm ausgetragen werden. Bei milden Temperaturen um 13 °C
waren nach zwei eher mageren Jahren wieder zahlreiche Läuferinnen und Läufer
nach Groß-Gerau gereist. Über die Webseite hatten sich im Vorfeld 222
angemeldet, insgesamt erreichten 210 Läuferinnen und Läufer das Ziel. Damit
waren zwar immer noch weniger Teilnehmende dabei als in 2020 und den Jahren
davor, aber wir sind zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr noch mehr
Läuferinnen und Läufer im Ziel empfangen können.
Vor Ort leisten wir schon seit Jahren mit unseren Mitgliedern und Helfern die
Organisation und Ausrichtung selbst. Die Strecke war auch dieses Mal gut
vorbereitet worden. Der Streckenverlauf wurde gut sichtbar markiert und die
Kilometermarkierungen wurden erneuert. Auch bei unserem 37. Frühjahrslauf kam
wieder die bewährte Zeitnahme in professioneller Handarbeit zum Einsatz.
Das bedeutet: Läuferinnen und Läufer registrieren sich per Online-Anmeldung. Es sind
keine Sensoren oder Transponder erforderlich, beim Zieleinlauf gibt es auch
keine Matten zur Zeitmessung. Die Zeitmessung erfolgt parallel mit zwei Laptops
und zur Absicherung manuell mit einer Stoppuhr, die Auswertung erfolgt mithilfe
eines selbst entwickelten Computerprogramms. Die Präsentation im Internet machen
wir ebenfalls in Eigenleistung.
Trotz des engagierten Einsatzes unserer Mitglieder ist die Organisation unserer
beliebten Laufveranstaltung nur mithilfe unserer zuverlässigen Unterstützer
möglich. Moritz Hupel vom Schuhhaus Lang ließ für uns die Ausschreibungen als
auch die Startnummern in gewohnt hoher Qualität drucken. Die Ahmadiyya Muslim
Jamaat Gemeinde stellte wie in den Vorjahren den Parkplatz am Freizeitzentrum
Nasir Bag für den Lauf zur Verfügung. Moritz Hupel und Abdullah Uwe Wagishauser
haben es sich darüber hinaus nicht nehmen lassen, selbst die Laufschuhe zu
schnüren und sich der starken Konkurrenz zu stellen.
Mit dieser Konkurrenz hatte auch der Sieger des Mörfeldener Halbmarathons, Robert Unger
(Startnr. 189) zu kämpfen. Während er sich am Wochenende davor noch souverän den
ersten Platz sichern konnte, reichte seine Zeit von 32:35min über die 10 km nur
zu Platz 4. Mit dieser Zielzeit hätte ihm 2019 keiner den Gesamtsieg nehmen
können, dieses Jahr waren allerdings 3 Läufer noch schneller. Immerhin konnte er
die Altersklasse M40 gewinnen und damit 21 Punkte für den Lang-Lauf-Cup für sich
verbuchen.
Schnellster Läufer war mit 31:08min Mengesha Moges Dargie (Startnr. 72), der zum ersten Mal in Groß-Gerau startete, und dem mit Jahrgang 2003 noch eine große
Läuferkarriere offensteht. Dass der Läufer aus Äthiopien, der für den TuS
Kelsterbach startet, niedrige 31er-Zeiten laufen kann, hat er bereits beim
Spiridon Mainova Silvesterlauf mit einer Zeit von 31:01min unter Beweis
gestellt. Sein Trainer Mohamed Sabbagh sieht ihn in 5 Jahren beim Marathon in
Berlin oder Frankfurt. Wir sind gespannt und wünschen viel Erfolg.
Nicht weit hinter dem Erstplatzierten lief Sebastian Hauf (Startnr. 75), der
schon gezeigt hat, dass er die 10 km auch unter 31 Minuten laufen kann, vom TV
Trebur ins Ziel. Dieses Mal reichten 31:40min für Platz 2 im Gesamtklassement
und den Sieg in der Altersklasse M30, wobei ihm der Drittplatzierte dicht auf
den Fersen war.
Ganze 6 Sekunden trennten Lennart Nies (Startnr. 220) vom TV Maikammer von Platz
2, er kam in 31:46min auf den dritten Platz und konnte damit die Altersklasse
M35 gewinnen.
Auch nach den drei Erstplatzierten wurden noch hervorragende Zeiten gelaufen.
Sechs Läufer blieben unter 34 Minuten, 26 Läuferinnen und Läufer unter 40
Minuten. Der Streckenrekord war allerdings trotz des starken Teilnehmerfelds
nicht in Gefahr. Die 1999 von Dominik Burkhardt aufgestellte Zeit (30:11,1min)
verfehlte Moges um knapp 57 Sekunden.
Als schnellste Frau war Clara Bormann (Startnr. 155) von LaufLeben Running Crew
e.V. nach 38:23min im Ziel. Auch sie war kürzlich in Mörfelden erfolgreich: Vor
vier Wochen gewann sie mit ihren Teamkollegen die Mixed-Wertung im
Marathonstaffel-Wettbewerb. Nach ihrer ersten Teilnahme am Frühjahrslauf war sie
voll des Lobes für unsere Veranstaltung und darf daher nächstes Jahr gerne
wiederkommen.
Zweite bei den Frauen wurde in schnellen 39:12min Irina Haub (Startnr. 209) vom
DJK Flörsheim, die sich 2019 beim 35. Frühjahrslauf noch den ersten Platz
sichern konnte. Doch auch mit dem zweiten Platz im Gesamtklassement und dem Sieg
in der Altersklasse W45 zeigte sie sich nach dem Lauf zufrieden.
Den dritten Platz belegte Kerstin Stephan (Startnr. 145), die ebenfalls auf
einen Erfolg bei der Mörfelder Marathonstaffel zurückblicken kann. Dort konnte
sie mit ihrem Team die Frauenwertung gewinnen. Die Läuferin vom LC Olympia
Wiesbaden erreichte nach 41:07min das Ziel und wurde in der Altersklasse W45
zweite hinter Irina Haub.
Unser besonderer Dank geht nicht nur an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
sondern auch an Bürgermeister Erhard Walther und Stadtverordnetenvorsteher
Christian Wieser. Sie haben es sich nicht nehmen lassen, auch bei anfangs recht
stürmischem Wetter den Frühjahrslauf wieder direkt vor Ort zu begleiten.
Bürgermeister Walther schickte das Starterfeld pünktlich um 15:00 Uhr mit dem
Startschuss auf die gut präparierte Strecke, und beide unterstützten bei der
Siegerehrung der schnellsten Frau und des schnellsten Mannes. Immerhin ließ der
Wind bald nach, und es regnete nur vor dem Lauf ein wenig.
Eine Läuferin, die fast immer bei uns gestartet war und für die Webseite
laufreport.de berichtet, schreibt:
„Wir können Clara Bormann nur beipflichten: Ja, ein schöner Lauf, eine gute
Strecke, alles top organisiert bei diesem Frühjahrslauf am Faschingssamstag. Lob
und Dank an die Organisatoren, die ihre Veranstaltung wieder aufleben ließen,
denn leider ist oft zu beobachten, dass eine Laufveranstaltung, die zwei-,
dreimal pausieren musste, nicht mehr neu aufgelegt wird, sondern auf der Strecke
bleibt.“ (Anette Judith Scholl)
Wie in den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Starterinnen und Starter, die
entsprechend der dollen Jahreszeit gekleidet waren. Hier eine kleine Auswahl:
Gerne setzen wir auch 2024 die Tradition fort. Allerdings muss sichergestellt
sein, dass wir mit den vorhandenen Mitgliedern und Helfern die Herausforderung
wieder meistern können. So gut eingespielt die Organisation des Frühjahrslaufs
dank der sich schon seit vielen Jahren einsetzenden ehrenamtlichen Kräfte auch
ist: Ohne die erforderliche Zahl an Helfern lässt sich eine Laufveranstaltung in
der Größe (wir hatten schon über 400 Starter und Starterinnen!) nicht ausrichten.
Um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen, haben wir uns in diesem Jahr auf
den sportlichen Teil der Veranstaltung beschränkt. Es gab dieses Mal im Anschluss an den
Lauf kein Programm in der Jahn-Turnhalle. Der
Verzicht auf die Halle bedeutet, dass nicht geduscht werden konnte, und dass es
auch kein Kuchenbuffet, kein gemütliches Beisammensein bei Tombola und
stimmungsvoller Siegerehrung gegeben hat. Nach dem Zieleinlauf wurden die
schnellste Läuferin und der schnellste Läufer geehrt. Auch die Ehrung der
Altersklassen-SiegerInnen musste leider entfallen. Wir hatten die Änderungen
frühzeitig in der Ausschreibung angekündigt, die Teilnehmenden waren informiert.
An dieser Stelle nochmals danke für das Verständnis hinsichtlich des geänderten
Ablaufs.
Unser Fazit: Beim 37. Frühjahrslauf hat wieder alles geklappt. Die äußeren
Bedingungen waren gut. Es gab am Ende nur zufriedene Gesichter.
Gedankt sei an dieser Stelle noch einmal allen Helferinnen und Helfern und auch
unseren Sponsoren, die uns wieder unterstützt haben:
- Sparda-Bank Hessen
- GGV
- Schuhhaus Lang
- Erlenbacher Backwaren
- Procter & Gamble und
- Ahmadiyaa Muslim Jamaat e.V.
Hier noch ein Hinweis auf den sehr informativen Bericht von Anette Judith Scholl
auf LaufReport.de, aus dem oben zitiert wurde. Einige Bilder sind uns
dankenswerterweise von
foto-ks
zur Verfügung gestellt worden.
Für die Langstreckenabteilung
des TV 1846 Groß-Gerau
Thomas Vogel